Baugemeinschaft MaxAcht – die Idee von generationsübergreifendem Wohnen wurde wahr…

Bunt, fröhlich und lebendig – so ist es nun, das Quartier im Olga Areal (Stuttgart) in dem Jung und Alt verschiedenster Einkommensstufen und Nationen zusammenleben. Ökologisch sollte das Gebäude sein, CO2-neutral, wohngesund und behaglich. Das war die Idee der Baugemeinschaft Max Acht, welche beim Staatspreis der Baukultur Baden-Württemberg in der Sparte Wohnungsbau überzeugen konnte.

Klimaneutral und gesund Wohnen im Vollholzhaus

„Wir wollten von Anfang an ein Holzhaus bauen. Die CO2-Neutralität war uns extrem wichtig. Auf der Suche nach Firmen, die so was machen können, sind wir auf die Firma holzius gestoßen, die exakt unsere Erwartungen abdecken konnte. Die Konstruktionsart, diese leim- und metallfreie Verbindungstechnik der Vollholzelemente, die ein Haus wie in der Natur atmen lässt, ist so clever und intelligent, dass sie uns sprichwörtlich bezaubert hat“, so Sonja Schmuker, selbst Architektin und Leonardo Sartori, beide von der Baugemeinschaft Max Acht. Das Holz des klimaneutralen Wohngebäudes wird damit so viel CO2 speichern, dass es den Energieverbrauch der Bauteile aus anderen Materialien aufhebt.

Massivholzelemente ohne Leim und Metall für eine gesunde Ökobilanz

Die elf Wohnungen und der Gemeinschaftsraum wurden über das Treppenhaus aus Sichtbeton erschlossen. Die Decken und Wände der Wohnungen sind aus unbehandelten, formstabilen Massivholzelementen aus Fichte und Tanne, produziert nach dem einzigartigen, patentierten und zertifizierten System des Südtiroler Herstellers holzius. Das Projekt wird mit einer Ökobilanz begleitet und ist mit Erstellung CO2-neutral. Das Haus entspricht dem von der Kreditanstalt für Wiederaufbau geförderten Standard KfW 55, das heißt, es benötigt nur 55 Prozent der Energie, die in der Energieeinsparverordnung (EnEv) für ein Referenzgebäude vorgesehen ist.

Brandschutz großgeschrieben

Gerade für einen brennbaren Baustoff wie Holz ist es wichtig, sein Verhalten sowohl in einem Bauteil als auch in der Konstruktion im Brandfall zu kennen. Und was im ersten Moment vielleicht überrascht: Holz punktet auch im Hinblick auf Brandschutz. Holz wird als brandhemmend eingestuft, denn die Stabilität des Gebäudes sinkt im Brandfall nur langsam und im Gegensatz zu anderen Baustoffen vor allem abschätzbar. holzius konnte dabei bereits in der Planungsphase auf Basis von Labortest alle erforderlichen Zertifikate vorweisen. „Das Gebäude ist das erste in Stuttgart und ganz Baden- Württemberg in der Gebäudeklasse 4 mit erhöhtem Schall- und Brandschutz, das in den Innenansichten komplett holzsichtig ist und mit einer Holzfassade entsteht, ohne dass zusätzliche, sonst übliche Brandschutzmaßnahmen ausgeführt werden musssten“, freut sich Oliver Hilt, Architekt von der Stuttgarter Architekturagentur über die gemeisterten technischen Herausforderungen.

Individuelle Anforderungen der Bauherren an die Wohneinheiten

So gemeinsam die Grundanforderungen der elf Bauherrinnen und Bauherrn aus ökologischer und sozialer Sicht waren, so individuell waren naturgemäß die Wünsche an die Wohnungen. Dadurch musste das im Holzbau übliche Übereinanderstapeln von Raumstrukturen an mehreren Stellen aufgebrochen werden, denn die Wohnungen sind alle unterschiedlich geschnitten und liegen nicht exakt übereinander. „Die Statik war eine Herausforderung. Es mussten angesichts der Gebäudeklasse 4 mit ihren strengen Normen ganz viele Details entwickelt werden. Dabei war es ein großer Vorteil, dass wir von Beginn an in die Planungen miteinbezogen wurden“, zeigt sich Herbert Niederfriniger, Firmengründer von holzius, begeistert über die Zusammenarbeit mit der Architekturagentur und anderen Fachplanern.

Urbaner Holzbau für naturverbundenes Wohnen

Die Wichtigkeit und Dringlichkeit des Klimaschutzes zwingt uns alle zum Umdenken und konsequenten Handeln zur Bewahrung und Verbesserung unserer Lebensräume und Umwelt. Bauen mit Holz ist die Antwort auf aktuelle ökologische und baupolitische Anforderungen. Leicht, stabil, wärmedämmend, brandsicher, Kohlenstoff speichernd und: nachwachsend. Bauen mit Holz ist zur Selbstverständlichkeit geworden, auch im urbanen Bereich. Und nachhaltiges Bauen lebt von guten Beispielen, wie jenem der Baugemeinschaft Max Acht. „Es macht uns schon stolz, unser klimaneutrales Haus aus Vollholz. Es ist für uns wie ein kleines Juwel, inmitten von vielen Betonbauten“, so Sonja Schmuker und Leonardo Sartori.